Tonstudiobau Teil 5 Das Regiefenster
Zwischen den Scheiben
Nun haben wir zwischen Regie und Aufnahmeraum drei Wände und dazwischen Luft. Das sieht weder schön aus, noch hat man einen optisch ansprechenden Durchblick, wenn man einfach die Scheiben einsetzen würde. Deswegen muss eine Verkleidung für das Regiefenster her. Hier war unsere Kreativität gefragt, da wir darüber im Netz nicht viel gefunden haben. Im Endeffekt haben wir uns schwarzen Stoff gekauft. Den haben wir an kleine Leisten getackert, die die Scheibe von innen halten sollen. Unter den Stoff haben wir noch absorbierenden Schaumstoff gelegt, damit noch ein paar Frequenzen direkt zwischen dem Fenstern geschluckt werden (siehe Bild 3). Die Leisten haben wir zuvor noch schwarz angemalt, um Lichtreflexionen in den Scheiben zu vermeiden und einen guten Durchblick von Regie zu Aufnahmeraum zu haben. Somit sieht man zwischen den Scheiben später nur schwarz.
Das Fenster einfassen
Für unsere Regiefenster haben wir unsere zwei doppelt verglasten Fensterscheiben von eBay-Kleinanzeigen im Repertoire. Die Scheiben sind ohne Rahmen, den müssen wir uns selber bauen. Die Scheiben sollten nicht parallel zueinander stehen, um Resonanzen zu vermeiden. Also haben wir die Scheiben jeweils etwas nach vorne in den Raum geneigt (siehe Bild3). Unter und über der Scheibe haben wir nun kleine Keile geklemmt und den Zwischenraum mit schallisolierendem Montageschaum gefüllt. Nachdem der Schaum trocken war, haben wir die Keile rausgezogen und die dadurch entstandenen freien Stellen ebenfalls mit dem schallisolierendem Bauschaum gefüllt. Beim Auffüllen mit dem Montageschaum sehr vorsichtig sein, da ihr nach dem Einbau der zweiten Scheibe keine Möglichkeit mehr habt, Bauschaumreste zwischen den Scheiben zu entfernen. Hierbei hilft es vor dem Einsetzen der Scheibe innen etwas SILIKON auf die Leiste zu geben und die Scheibe dann ranzupressen. Dann kommt euch der Bauschaum innen nicht wieder raus.
Verkleidung der Regiefenster
Nun haben wir den Rahmen mit Rigipsplatten ausgekleidet (siehe Bild 3). Am Ende wurde der Zwischenraum zwischen Rigips und der Scheibe mit Silikon gefüllt. Beim Auffüllen mit Silikon muss man darauf achten, dass man das Silikon bis nach unten reinpresst, da es von der anderen Seite unschön aussieht, wenn dort Hohlräume entstehen. Hier hilft es, wenn ein Kollege im anderen Raum steht und kommuniziert, wo noch mehr Silikon reingespritzt werden muss bzw. wo noch Luftlöcher zu sehen sind. Auch das Silikon haben wir in schwarz benutzt und auf hohe Flexibilität geachtet.
Schließlich haben wir einen Holzrahmen aus MDF Platten gebaut, alle Lücken und Schrauben verspachtelt, geschliffen und weiß lackiert. Und noch einmal mit schwarzem Silikon versiegelt.
Diese Methode funktioniert relativ gut, allerdings müssen wir dazu sagen, dass die Scheibe vom Aufnahmeraum zur Regie die größte Schwachstelle in unserer Schallisolierung ist. Mit einem fertigen Rahmen funktioniert das wahrscheinlich besser, allerdings ist das bei der Größe unserer Scheibe finanziell einfach nicht drin gewesen. Dennoch reicht die Schallisolierung vollkommen aus. Mehr zu unseren Schallmesswerten in einem anderen Beitrag.
Das bluStudios Tonstudio in Heidenau in der Nordheide ist mit seinen akustisch optimierten Studioräumen, dem hochwertigen Equipment und unseren erfahrenen Tontechnikern im Stande jede mögliche Produktion zu fahren. Die Regie- und Aufnahmeräume bieten eine gemütliche Atmosphäre für künstlerische Arbeit jeder Art.
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